Um noch einmal kurz zu meinem letzten Post zurückzukommen, meine Schwester hat mir in einem Telefonat die Entscheidung abgenommen und von sich aus entschieden, dass es vielleicht nicht so sinnvoll wäre mitzukommen…
Glück gehabt:-). Manchmal lösen sich gewisse Dinge von allein.
Nun ist schon wieder eine Woche vom eigentlich erst
begonnenen Jahr vergangen, ich bin wieder ein Jahr älter geworden und ich habe mir zwischenzeitlich Gedanken gemacht, was meine Leser*innen, denn interessieren könnte über mich und meinen Weg zu erfahren.
Nicht nur während der Weiterbildung zur systemischen Therapeutin, sondern auch schon während des Studiums und in etlichen Seminaren kommt man nicht drum herum, um die Rollenspiele.
An eines kann ich mich noch sehr lebhaft und prägend erinnern: Es ging um folgende Situation, Pärchen sucht Rat bei Therapeutin. Beide sind sehr frustiert und die Kommunikation zwischen beiden ist sehr gestört. Es hagelt Vorwürfe und Ablehnung. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich in dieser Situation wie eine Katze um den heißen Brei geschlichen bin und es nicht geschafft habe, die grundsätzliche Problematik anzusprechen und es auf den Punkt zu bringen.
Damals fühlte es sich für mich wie ein Tabuthema an und ich scheute mich davor es offen zu legen. Aus heutiger Sicht, empfinde ich dieses Thema als äußerst wichtig und spreche es oft auch in der ersten Sitzung an … Sexualität … meine Eingangsfrage dazu: „Wann haben Sie das letzte Mal miteinander geschlafen?“. Wenn dann die Finger der beiden Hände nicht mehr zum zählen ausreichen, dann habe ich das Wespennest getroffen. Tatsächlich hat sich auch noch nie jemand über diese Frage aufgeregt oder war nicht bereit darüber zu sprechen.
Worauf ich eigentlich hinaus will?
Es gibt kein Tabuthema, in einer Sitzung ist es erlaubt über alles zu sprechen, frank und frei. Alles was besprochen wird, bleibt in diesem Raum. Das ist der Schutz, den ich als Therapeutin bieten kann. Natürlich gibt es auch gewisse Ausnahmen, wenn es um bspw. Misshandlung von Schutzbefohlenen geht o.ä. dann ist es meine Pflicht meine Klienten aufzuklären, dass ich dies melden muss. Alles andere jedoch unterliegt der Schweigepflicht und dies entlastet viele meiner Klienten.
Sexualität ist ein wesentlicher Bestandteil einer Partnerschaft und eine unbefriedigte Sexualität drückt sich auch auf allen anderen Ebenen das Zusammenlebens aus. Es ist wirklich sehr aufschlussreich und spannend sich mit den Paaren über dieses Thema zu unterhalten und für mich schön zu beobachten, wenn beide anfangen den anderen bewußt wahrzunehmen, zuzuhören und Lust bekommen gewisse Dinge auszuprobieren.
Aber bitte nicht denken, dass ich die neue Erika Berger oder Lilo Wanders bin…