Gerade bei Müttern sind Glaubenssätze in meinen Therapiesitzungen immer wieder omnipräsent.

Ganz häufig geht es dabei um Überzeugungen wie

„Ich als Mutter muss doch für alle da sein. Ich muss mich kümmern. Ich bin verantwortlich, dass alles läuft:

  • dass die Kinder in die Schule gehen,
  • dass sie sich an die Regeln halten,
  • dass sie gute Leistungen bringen,
  • dass sie keine Probleme machen.

Und wenn es nicht klappt, dann bin ich dafür verantwortlich!“

Aber frage dich doch mal:

Ist das so? Bist du für das Handeln deiner Kinder verantwortlich? Musst du die Konsequenzen dafür tragen?

Ich beschäftige mich gerade mit dem Bestseller Autor und dänischen Familientherapeuten Jesper Juul und mit dem Autor und israelischen Psychologen Haim Omer.

Juuls Grundaussage ist:

„Kinder werden mit allen sozialen und menschlichen Eigenschaften geboren. Um diese weiterzuentwickeln, brauchen sie nichts als die Gegenwart von Erwachsenen, die sich menschlich und sozial verhalten.

(Es) erfordert eine dialogische Haltung dem Kind gegenüber und die Bereitschaft, Erziehung als offenes, zukunftsweisendes Experiment wahrzunehmen, von dem beide Seiten in ihrer weiteren Entwicklung profitieren können. Im Vertrauen auf die Kompetenz des Kindes wird Erziehung zu einem wechselseitigen Austausch von Beziehungspartnern, die sich nur in Hinsicht auf Erfahrung und Verantwortlichkeit unterscheiden.

Erwachsene und Kinder begegnen sich „gleichwürdig“. „Gleichwürdig bedeutet nach meinem Verständnis sowohl »von gleichem Wert« (als Mensch) als auch »mit demselben Respekt« gegenüber der persönlichen Würde und Integrität des Partners. In einer gleichwürdigen Beziehung werden Wünsche, Anschauungen und Bedürfnisse beider Partner gleichermaßen ernst genommen und nicht mit dem Hinweis auf Geschlecht, Alter oder Behinderung abgetan oder ignoriert. Gleichwürdigkeit wird damit dem fundamentalen Bedürfnis aller Menschen gerecht, gesehen, gehört und als Individuum ernst genommen zu werden.“ (Quelle: Wikipedia)

Omers Ansatz ist eine Alternative, indem er eine Autorität durch Beziehung aufzeigt, die charakterisiert ist durch elterlichen Präsenz, durch Selbstkontrolle, aber auch die Nutzung von Unterstützungssystemen. Wichtig sind ihm Transparenz des Verhaltens der Erziehungspersonen, eine Grenzsetzung durch Entschlossenheit ohne Gewalt sowie das Aufzeigen von Möglichkeiten der Versöhnung und der Wiedergutmachung (Quelle: Wikipedia).

Fazit

Du kannst und sollst Grenzen setzen, du darfst NEIN sagen, in einer liebevollen, kommunikativen, nachvollziehbaren Art und Weise und auf Augenhöhe. Nicht diktatorisch, aber konsequent und liebevoll.

Das geht nicht? Doch das geht!

Du willst wissen, wie?

Dann melde dich gerne bei mir.