Das klassische Familienmodell „Vater-Mutter-Kind“ hat in der heutigen Gesellschaft viele andere Familienmodelle zur Seite gestellt bekommen – u. a. auch die „Patchworkfamilie“.

So vielfältig und bunt die Möglichkeiten, auch Gott sei Dank durch die inzwischen immer stärker werdende Toleranz, geworden sind, so vielfältig können auch die Herausforderungen sein, die diese Möglichkeiten mit sich bringen.

Neben den vielen verschiedenen anderen Modellen steht in meinem Artikel heute die Patchworkfamilie im Fokus – bestehend aus …

  • … einem männlichen Elternteil und zwei Kindern, die sowohl bei ihm leben als auch bei der Kindsmutter …
  • … einem weiblichen Elternteil mit einem Kind, welches überwiegend bei ihr lebt …
  • … und einem gemeinsamen Kind, dass noch nicht geboren ist.

(Ich verzichte in diesem Fall aufs Gendern, es können natürlich genauso zwei männliche Elternteile oder zwei weibliche Elternteile sein.)

Patchwork „in der Praxis“

Nun treffen diese beiden Familien aufeinander … wie kann es gelingen, dass beide gut zusammenwachsen können, ohne dass es zu gravierenden Konflikten kommt?

  1. Die Elternteile müssen sich einig sein. Es ist unabdingbar, dass über das Thema Erziehung gesprochen und ein gemeinsamer Konsens gefunden wird.#

  2. Das Familiengefüge wird neu geordnet … das Nesthäkchen mütterlicherseits ist plötzlich nicht mehr das Jüngste, sondern beispielsweise das Kind vom väterlichen Elternteil oder das neugeborene gemeinsame Kind. Was ist nötig, um dort kein Chaos entstehen zu lassen?

    -> Ganz klar: Geduld und Verständnis. Die Kinder sind gezwungen unter sich wieder eine Art „Hierarchie “ herzustellen: Wer hat nun welchen Platz und wie kann ich diesen erlangen? Wie gelingt es mir meinen alten Platz ohne großes Drama abzugeben
    -> Das kann den Elternteilen viel abverlangen, vor allem Geduld und Einfühlungsvermögen.

     

  3. Struktur und Transparenz vermitteln Sicherheit und sind sehr wichtig gerade für Kinder, die sich im Familiengefüge neu finden müssen. Mit Transparenz meine ich, dass es auch ok ist, wenn man als Eltern auch mal ratlos ist und nicht weiterweiß. Das ist nicht schlimm! Es geht darum gemeinsam ins Gespräch zu kommen und nach Lösungen zu suchen.

Fazit

Wir sind alles keine Meister und kennen den Weg nicht wenn wir ihn nicht vorher gegangen sind. Wichtig ist, nicht aufzugeben, sondern dranzubleiben und sich auch gegebenenfalls Hilfe von außen zu holen.

An welchem Punkt steht ihr gerade in eurer Patchworkfamilie? Wo liegt eure größte Herausforderung?